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Michael Frank

Montag, 21.Oktober 2019 LÜNEN


600 begeisterte Zuschauer und eine Zusage für 2020

LÜNEN. Die Simon & Garfunkel Revival Band begeisterte bei ihrem dritten Auftritt im Heinz-Hilpert-Theater. Das Publikum bedankte sich mit Standing-Ovations und Bravo-Rufen. Von Diethelm Textoris

Bei Wiederholungskonzerten nimmt nach dem Motto „kennen wir schon“ die Zahl der Zuschauer meistens ab. Bei der Simon & Garfunkel Revival Band, die mit ihrem Konzert „Feelin‘ groovy“ zum dritten Mal im Heinz-Hilpert-Theater gastierte, hat sie aus dem gleichen Grunde kontinuierlich zugenommen. So erlebten am Freitagabend etwa 600 Zuhörer aus nah und fern ein Konzert der Extraklasse, das sie in nostalgischen Erinnerungen schwelgen ließ, sie immer wieder zu Begeisterungsstürmen hinriss und zum Schluss mit minutenlangen Standing-Ovations und Bravo-Rufen endete. Es beginnt mit „Homeward Bound“ im Sound ganz wie in den Anfangszeiten des Duos. Der Gesang wird nur von der Solo-Gitarre begleitet, was umso eindrucksvoller die Sehnsucht nach Hause ausdrückt. Aber immer das wiederholte „Home“ und das Eingehen des Publikums darauf zeigen auch, dass die Solisten sich in Lünen inzwischen zu Hause fühlen können. Wenig später geht es in die Anden nach Peru. Wenn wir bei uns „Kommt ein Vogel geflogen“ singen, dann heißt es dort „El Condor Pasa“, ein Lied, das die Zuhörer schon nach den ersten Tönen des Flötensolos von Guido Reuter erkennen. Reuter, der nicht nur singt, sondern im Laufe des Abends mehr als 5 Instrumente spielt, verkörpert auf der Bühne mit Sänger und Gitarrist Michael Frank das legändere Duo. Musikalische Verstärkung erhalten sie von Ingo Kaiser am Schlagzeug und Percussion sowohl sanft und wohltemperiert als auch mit großer Trommel laut und einhämmernd einsetzen kann und Sebastian Fritzlar, der am Keyboard, an verschiedenen Gitarren und am E-Bass sein Können zeigt. Bandgründer Michael Frank führt die Zuhörer durch das Programm mit einem leicht unterkühlten Humor, der selbst traurige Lieder nicht mehr ganz so traurig erscheinen lässt. So ist es kein Wunder, dass gerade die gefühlvollen Balladen beim Publikum die meiste Stimmung erzeugen, sei es beim sich durchs Leben kämpfenden Boxer, bei Bright Eyes, beim Sound of Silence oder der Brigde over Troubled Water. Dann gibt es auch immer wieder Überraschungen. Wie bei „Cecilia“, das in einer abwechslungsreichen Langversion mit Gitarren- und Bassklängen, sanfter Flötenbegleitung, lauten Paukenschlägen, dem immer wiederholten „Leilalei“ und einer â-capella-Passage serviert wird. Praktische Hinweise, wie man seine nicht mehr Geliebte loswerden kann, bittet der Song „50 Ways to leave your Lover“. Viele der im Laufe des Abends präsentierten Lieder waren musikalisch und auch gesanglich sehr nah am Original. Andere glänzen durch Arrangements, die dem Solisten Gelegenheit gab, ihr Können zu zeigen. So erlebte das Publikum Ingo Kaiser in einem minutenlangen Schlagzeug-Solo und mit ihm im Wechsel Sebastian Fritzlar mit Keyboard Überraschungen. Im Zugabe-Teil, bei dem niemand von Zuhören mehr sitzen blieb, wurde mit großem Trommeleinsatz nochmals die Cecilia gesungen, bevor der finale Paukenschlag von einem Zuschauer ausgeführt wurde. Übrigens: Für den 15.Oktober 2020 ist die Band schon wieder fest gebucht, wie Konzertveranstalter Reinhard Sallach mitteilte. Viele Zuhörer werden dann wohl bereits zum vierten Male dabei sein.

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